Heimweh

Kürzlich hab ich bii'm "erschte Lohrer Mundart-Literaturwettbewerb" mitg'macht. Im Auguscht schun hab ich ä Gedicht g'schriibe unn iig'schickt. Jetzt am Wocheend hab ich dann endlich ä Briäf bekumme. Leider het's für ä Prämierung nit g'langt, aber des wäre viellicht au ä weng viel verlangt g'sii. Schließlich git's eh nur zwei Preise fir Lyrik (unn zwei fir Prosa).
Aber wenigschtens Eych will ich jetzt des Gedicht präsentiere. Ich find, 's isch ganz güet worre. Schaue selber:

Heimweh
Still hock ich in minnem Zimmer,
Kumm mir ganz verlore vor.
Des Gefühl wird immer schlimmer:
Oh, wie fern isch doch min Lohr!

Lang schun bin ich furt gezoge,
Trotzdem isch's noch min "Daheim",
Unn ganz oft noch, ungeloge,
Au' de Ort, vun dem ich draim!

Dann, im Traum, geh ich flaniere,
Lauf zum alte Rothüüs hin,
Kurz am Storcheturm pausiere,
Bii 'nem Gläsli Lohrer Wiin!

Schau nur, an de Dammenmühle
Fahre d'Bootli, sacht unn still.
Ach, wie ich an heiße, schwüle
Sommerdäg gern dert sii will!

Unn schun geht's zum Stadtpark witter,
Mit de Jamm'sche Villa drin!
Des Gefühl isch wirklich bitter
Dass ich ganz wuanderscht bin!

Still schau ich uff's Städtli nunder
Dann vum Schutterlindenberg...
Nur im Traum! D'rum isch's kei Wunder
Dass ich 's Heimweh widder merk!

Viel gäb's jetzt in Lohr noch z'schaue,
So viel Plätz' hab ich im Sinn,
Denn uff eins kann ich vertraue:
Dass ich immer "Lohrer" bin!


Ich bin jo mol g'spannt, welli zwei Gedichte jetzt denne Wettbewerb g'wunne hänn - am 21. November wird's verroote!


Viellicht klappt's jo 's nägschde Johr, tröschtet sich
De Bischemer