Freitag, 31. Juli 2009

Adventskalender im Summer

Am Mittwoch sinn minni drey Schätzli nach Öschterreich zu de Oma g'floge. Zehn Dag lang bin ich jetzt also Strohwitwer...
Aber damit ich sie nit so arg vermiss het mir de Lukas fir jeden Dag ä Bild g'molt, g'faltet unn mit Wäschklämmerli an ä Schnür g'hängt. Ä Adventskalender fir die einsam Zitt also.
Echt klasse! Wer findet denn sunscht in sinnem Adventskalender schun Bilder wie "Luftballon unn Vogel" oder "Ä Fisch, der wu grad ä Stinker macht"... ???
Unn als ich zu de Lea g'sait hab, dass sie mich jo jetzt alli ällai lehn, do het sie g'meynt: "Aber Dü hesch doch au noch die Karlikatz..." [des isch s'Kätzli vun de Noochberi, die immer bi uns hoggt, will selli in Urlaub isch...], "... die kannsch jo streichle, die isch nämlich ganz kuschelig!"

Also eigentlich bin ich jo versorgt, grinst
De Bischemer

Donnerstag, 16. Juli 2009

Badischi Agrarterminologie

's letscht Wocheend ware ma jo widder in Ebberschopfe, unn wu ma do so durch die Felder g'fahre sinn isch mir uffg'falle, was fir scheeni Näme mir doch fir des Ziegs hänn, was do so rumwachst.
Wer vunn Eych weiß denn (wenner nit selber Badener isch...), was Welschkorn isch? Do schau her:

Oder Hanstriebili? Düwak, Ritscherli, roti Rahne gitt's au noch... Dann noch Gälrüäbe, Erdepfel unn Peederli.

Kennen'er noch meh' so Üssdrück??, frogt
De Bischemer

Freitag, 10. Juli 2009

Bollehefter

Hit isch do in Rheinland-Pfalz de letschte Schüäldag, do kriege d'Kinder widder Zeyniss... "Bolleheft", hänn mir friäjer dezuä g'sait...
's war immer ä weng komisch, wemma des griäne Biachli bekumme het - au wenn d'Note do drin gar nit so schlecht ware. Aber mit denne "Bolle" dann heim laufe, wu d'Eltern nadierlich als erschtes denooch g'frogt hänn... 's war halt immer ebbis B'sunders.
Ich glaub, ich hab die zwei Biachli (vun de Grundschüäl unn vum Gymnasium) noch irgendwu daheim rumleje...
Witzigerwies fallt ma jetzt grad ii, daß d'Mama 's Fräulein Wieber, minni Grundschüällehrerin, vor kurzem mol widder in Lohr g'sähne het. Unn däbie isch die uns doch vor ibber drissig Johr mit ihrem Dutt uff'em Kopf schun so alt vorkumme...

's schient, als hätt die Ploogerei mit uns sie zäh g'macht, grinst
De Bischemer

Freitag, 3. Juli 2009

Philosophie fir's Wocheend

Ich hab mol ä scheener Text in englisch g'läse, den will ich Eych gern präsentiere. Do isch er, ibersetzt in's Badische:

Zehn Lebensregle
1. Dü kriegsch nur den eine Körper. Ob Dü 'ne gern hesch oder nitt, 's isch Dinner un Dü wirsch 'ne d'ganz Zitt b'halde.
2. Dü wirsch ebbis lehre. Dü bisch in 'ere Ganzdagsschüäl, wu "Läbe" heißt.
3. 's git kei Fehler, nur Lektione. Ma entwickelt sich widder durch Probiere, Fehler un no'mol Probiere. "G'scheiterti" Experimente g'here genauso dezüä wie die wu klappe.
4. Lektione kumme immer widder, bis sie g'meischtert sin. Ä Lektion wird Da so oft in verschiedene Forme präsentiert, bis Dü sie kabiert hesch. Wenn Dü sie kabiert hesch geht's widder zu de nägschd Lektion.
5. 's Lektione lehre hett kai End. 's git kei Lebensabschnitt, wu's kei Lektione gitt. Solang Dü lebsch wird's immer Lektione gää, die Dü lehre müäsch.
6. "Dert" isch niemols besser als "do". Wenn "dert" zu "do" wird, wird's eifach ä anders "dert" gää, well widder besser üssähne wird als "do".
7. Anderi Litt sinn nur Spiegel vun Da selber. Dü kannsch an andere Litt nix möge oder hasse, üsser wenn's ebbis wiederspiegelt, was Dü an Da selber gern hesch oder nit.
8. 's liegt an Dir, was Dü üss Dinnem Läbe machsch. Dü hesch alli Werkzieg wu Dü bruchsch. Was Dü dämit machsch is Dinni Sach. 's isch Dinni Entscheidung.
9. Dinni Antworte sin in Dir drin. D'Antworte uff d'Lebensfrooge sin in Dir drin. Dü müäsch nur lüäge, heere unn vertraue.
10. Des alles wirsch widder vergesse!

Denke mo driber nooch, meint
De Bischemer

Mittwoch, 1. Juli 2009

Zweipfünderli unn Brausestäbli

Grad ebe isch mir mol widder ä "multisensorischi" Erinnerung an friäjer in Eberschopfe hochkumme:
Dert het's nämlich dänne Lade gäh, wu mir immer s'Brot kauft hänn. In dem Lade ware au drey oder vier Reihe mit Regale (an de riesige Schaufenschter ibber Eck lang), wu ma Nudle, Konserve unn so ebbis kaufe het kinne.
Unn ganz hinde isch's in d' Backstubb gange.
Wichtig war aber ganz vorne die Brot-Thek'. Dert hämmer (mit vier Kinder kai Wunder) fascht immer des große "Zweipfünderli" kauft. So ä riese Üsswahl an Brot wie hitt het's dert jo noch nit gää...


Unn d'Bäckersfrau (so ä stämmigi, rosigi Frau) het dann immer g'sait: "Des macht dann zwei Mark fuccchhhhhzig". Mit langem 'ch'. Des lange 'ch' isch mir am meischte hänge bliebe vun dere Frau...
Un wemma ä weng Daschegeld ibrig g'ha hänn, dann hämmer dert an de Thek au Brausestäbli (à fünf Pfennig) oder Mohrekopfweggli (hitz'dag miäßt's wohl politisch korrekt heiße: Ä Schüümkuss uff'm Zehnerweggli) kauft.
Jetzt ebe hab ich grad des Bild vor mir g'ha, die Stimm im Ohr unn de Geruch vun dem Brot in de Nas. Obwohl's schun ibber drissig Johr her isch!

Ma kinnt fascht ä weng melancholisch werre, stüümt
De Bischemer