Shakin' Stevens

Ich hab eigentlich erscht so in de siebte, achte Klass ang'fange, mich "richtig" fir Müssig z'interessiere. Unn will ich zu derre Zitt noch kei Stereoanlag oder Plattespieler, sondern nur so ä Stereo-Radiorecorder g'haa hab, do hab ich mir so einigi Platte vun Kumpels unn Schüälkamerade uff Kassett uffnemme lehn.

Eigentlich ware minni erschte Lieblingsgruppe jo Saga, Police unn Styx, aber d' allererscht Kassett, wu von Schallplatte ibberspielt worre isch, war vum Shakin' Stevens.
Ich sieh's noch vor mir, wie ich ganz uffg'regt vun de Schüäl heim kumme bin, will ich's kümm verwarte hab kinne, endlich die Kassett anz'heere... Ich hab mir de Radiorekorder uff de Kuchidisch g'holt unn während 'me Esse Shakin Stevens g'heert. (In derre Zitt bin ich immer erscht gege halb zwei heim kumme, unn darum hab ich meischtens ällei 'gesse, will d'andere schun längst fertig ware. So hab ich also wengschtens Unterhaltung bii'm Esse g'haa...)
Mit de Zitt isch die Begeischterung fir de Shakin' Stevens dann widder abg'flaut, unn ich bin ziemlich sicher, dass die Kassett au irgendwänn mit ebbis Aktuellerem ibberspielt worre isch...

Aber ich kinnt jo trotzdem mol im Keller in de Kassettekischt süache, sinniert
De Bischemer

Esse im Urlaub (7)

Wenn Ihr mich frooge, dann sag ich: 's beschte Esse ibberhaupt uff de Welt git's in Thailand! Nit nur des frische und leckere Obst, sondern au des Esse üss'em Wok isch unschlagbar!

De optimale Dag in Thailand sieht (von Esse her) in etwa so üss:
Zum Frühstück Banana Pancakes satt. Däzüe Kaffee unn äbunter Obstsalat.
Vormittags irgendwu ä Fruchtshake, bunt g'mixt üss allem, was grad do isch.
Mittags brägelti Nudel üss'em Wok, entweder mit Singha-Bier oder 'eme Fruchtshake.
Noochmittags widder ä Fruchtshake, oder frisches Obst. Viellicht ä Kokosnuss (Milch unn Fruchtfleisch) als Snack.
Obends frisch g'fangener unn 'grillter Fisch, mit G'miäs unn Riis. Singha-Bier bis zum Abwinke.

Nur ei Mol, do war ich schon ziemlich irritiert. Do war ich in Bangkok im Chinese-Viertel (also kinn die Thai nit wirklich ebbis däviir..) an 'eme Garkuchi-Stand. 's het leckeri Supp gää, aber wu der Koch mir Schweynsohre in d'Supp lege het welle, do hab heftig interveniere miän...

Unn jetzt hab ich richtig Appetit uff Wok, grummelt
De Bischemer

Unseri DO-X

Als Kind hab ich richtig gern mit Fischer-Technik g'spielt. Mir hänn do dävun einigi Kischte voll daheim g'haa, mit alle mögliche Komponente drin: Motore, Zahnräder, Grundplatte, unn beliebig viel verschiedeni Kleinteile.
Zittwiis ware minni Kumpels unn ich do richtig kreativ. B'sunders mit'em Jürgen hab ich dertmols die wildeschte Konstruktione baut.
Ei Mol, do hämmer ä Flugzeyg baue welle. Unn will mir in derre Zitt so begeischter ware vun de Dornier DO-X, hämmer ebbe des Wasserflugzeyg mit Fischer-Technik baut.
Falls Eych des jetzt nix sayt: Do isch ä Foto dävun:

Unser Kunschtwerk het sicher ä halber Meter Spannwitt g'haa unn het wahrschiins so einigi Pfund g'woge.
Min Babba war vun dem Flugzeyg so begeischtert, dass er 's ins Spielzeygg'schäft in Friesene mitg'numme het. Unn dert isch's tatsächlich als Werbung mehreri Woche lang im Schaufenschter üssg'stellt worre!
Aber irgendwänn isch's dann halt doch widder zerlegt worre, will ma d'Einzelteile fir 's nägschde Projekt brucht hänn.

Eigentlich schad, dass ma's nit vorher fotografiert hänn, findet
De Bischemer

Bii de Vernissage

Wu mir noch kinderlos ware, sinn d'Sandra unn ich mol durch Nordspanie 'kurvt. Es war im Vorfrühling, also absoluti Nebesaison. Entsprechend üssg'storbe sinn die Städtli g'sii.

Eines Obends, ich glaub, 's war in Rosas, hämmer nirgends ä Kneipe, Restaurant oder ähnlich's g'funde, wu ma ebbis hätte esse kinne. Däbii hämmer so ä Hunger g'haa!
Uff eimol het d'Sandra ä Schild an'ere Kunschtgalerie entdeckt, dass an genau DEM Obend ä Vernissage stattfinde däd. "Nix wie hin, do git's immer ebbis z'esse!", het sie g'meynt. Also simmer in die Galerie g'schliche unn hänn versüacht, wie iig'ladeni Gäscht üssz'sähne. Des war nadierlich nit liicht, schließlich simmer in unsere Urlaubsklamotte unterwegs g'sii, mit denne mir in dere G'sellschaft schun ziemlich uffg'falle sin. So mancher het uns krumm ang'lüegt, aber egal!
Unn tatsächlich, do sinn Kellner mit Tabletts voll Wiin unn Sekt rumg'loffe! Schnell hämmer uns zwei Gläser g'schnappt - Mut antrinke, locker werre! Des het so güät 'klappt, dass ma gliich nochmol züeg'langt hänn... (Oh, nit vergesse... Immer scheen interessiert uff d'Bilder schaue, unn öfters de Standort wechsle, bevor ebber dummi Frooge stellt...!)
Irgendwänn sinn dann sogar Tabletts mit Tapas broocht worre. 's isch au Zitt worre, der Wiin unn Sekt isch uns ganz scheen in de Kopf g'stiege! Also fescht züeg'langt!
Es müeß ä wichtiger Künschtler g'sii sii - die hänn nämlich so viel z'esse unn z'trinke serviert, dass sogar mir irgendwänn uffgäää hänn!
An dem Obend sinn mir beidi ziemlich ang'heitert heim g'wackelt unn ganz scheen vollg'fresse ins Bett 'keyt!

So ä Vernissage kann ich nur empfehle, grinst
De Bischemer

Güät g'nüe oder nit?

Wie kinne zwei G'schwischter nur so unterschiedlich sii...!
Minni Kinder hänn jetzt jo unbestritte de gliiche Gen-Pool mitbekumme. Unn trotzdem sinn sie vun de Mentalität her komplett verschiede.
De Lu, der isch schun immer ä Bequemer g'sii. Sich anstrenge, des isch nit sin Ding. Wenn ma mol vum Lego-baue absieht, dann het er eigentlich selte d'Motivation, sin Beschtes z'gää.
D'Le dägege, die will immer am liebschte alles 150-prozentig mache. Ganz oder gar nit, het ma de Iidruck.

Zum Beispiel bii'm Schwimme: Wenn mir ins Schwimmbad gehn, dann däd de Lu jo am liebschte immer nur im warme Whirlpool rumleye. Bahne schwimme isch gar nit sin's! Mit Ach unn Krach het er's g'schafft, 's Seepferdli-Abzeiche z'mache. Unn selbscht des erscht, noochdem d'Le 's ihm vorg'macht het. Do het er nadierlich nit hintenooch bliibe kinne.
D'Le, im Gegesatz däzüe, het inzwische schun drey Schwimm-Abzeiche g'macht!
Wu sie g'heert het, dass ma fir's Bronzene Jugendschwimmabzeiche 200 Meter schwimme müäß (was sie noch nie vorher g'macht het), do het sie g'meynt: "Des schaff ich!", isch in's Wasser g'hopst unn isch die acht Bahne g'schwumme. Unni mit de Wimper z'zucke!
Des Abzeiche het sie sich dann nadierlich au voller Stolz an de Badeanzug nähe lehn.

Uff de andere Sitt setzt sich d'Le au bii allem, was sie macht, g'hörig unter Druck. Immer will sie alles schun kinne, iberall will sie d'Bescht' sii, unn wenn ebbis nit uff Anhieb klappt, dann isch sie ganz verzwiifelt.
Des däd's bii'm Lu nie gää. Er vertritt meh' denne Minimax-Standpunkt - "Ímmer nur 's Nötigschte" isch ihm meischtens güät g'nüe. Mol schaue, ob sich des mit de Zitt noch ändert...


Viellicht schaue sie sich jo gegesittig 's Güete vun enander ab, hofft
De Bischemer

Güäti Vorsätz!?

Küüm fangt's an, des neje Johr,
Herrscht de Alltag, kummt mir vor.

Wu sinn nur die Vorsätz hii?
Pfiffedeckel! Lätz isch g'sii...

Endlich widder g'sünder esse?
Kannsch vun Anfang an vergesse.

Zigarette?? Alkohol??
Unni isch's uns au nit wohl!

Fahrrad statt mit'm Audo fahre?
Jetzt, im Winter, au nit 's Wahre!

Wer het vor g'haa, Sport zu triibe,
Statt im Sessel hocke z'bliibe?

Doch stattdesse glüht die Glotze!
Immer 's Gliiche! Ich kinnt ...

Aber lehn ma des! Es verlangt keiner vun Eych, dass Ihr perfekt sii miän... Versüache eifach, immer ä klei weng besser z'were, Eyere Ziele in kleine Schrittli nähder z'kumme, unn wenn Ihr sie erreich hänn, Eych widder neji Ziele z'setze. Dann wird's au klappe mit 'em Z'friedesii in 2014!


Also seye nit so streng mit Eych, appelliert
De Bischemer

Musicbox

Wer vun Eych kann sich noch an die Zitt erinnere, wu de einzig wohre Radiosender SWF3 g'heiße het?
Irgendwänn hänn de SWF unn de SDR jo zum SWR fusioniert, wie Ihr Eych viellicht entsinne kinnt. Dertmols isch einem des "SWR3" jo gar nit liicht vun de Lippe kumme, aber hitz'dag isch's grad umg'kehrt - SWF3 heert sich irgendwie komisch an, oder??

Bii SWF3 jedefalls, do het's mittags um eins immer d' "Musicbox" gää. Do het ma als Grupp (Schüälklass, Kollege, was au immer) ä Wunschzettel mit mindeschtens fuffzig Lieder hinschicke kinne, unn üss dere Lischt isch dann fir ei Stund lang 's Programm g'macht worre. Däzüe het's dann noch ä kurzes Telefonat mit de Grupp gää, was dann live ins SWF3-Land g'sendet worre isch.

Bii unserem Landschüälheim-Uffenthalt in de achte Klass hänn mir beschlosse, au so ä Lischt hin z'schicke. Jeder het zwei Lieder rüsssüache derfe, sodass ma die fuffzig au erreicht hänn. Ich weiß noch, dass ich mir "Johnny and Mary" vum Robert Palmer unn irgendebbis vum Cougar-Mellencamp g'wünscht hab. Aber ob mir ibberhaupt uff Sendung 'gange sinn, unn ob minni Lieder g'spielt worre sinn, des kann ich Eych bi'm beschte Wille nimmi sage...

Wenn ma bedenkt, dass zu derre Zitt Lieder üss'em Radio noch uff Kassette uffg'numme worre sinn, dann war so ä "Wunschkonzert" noch ä richtig's Ereignis! Hit horcht ma sich die Lieder, wu ma heere will, jo eifach uff Youtube, Spotify oder sunscht wu an...

Do war die Musicbox doch echt noch uffregend, findet
De Bischemer

De Hüüsmeischter Meier

In denne ganze niin Johr, wu ich im Scheffelgymnasium g'sii bin, do het die Schüäl zwei güäti Seele g'haa. Des ware de Hüüsmeischter Meier unn sinni Frau.

Während ma d'Frau Meier eigentlich nur in de große Paus 'troffe het, wenn sie üss'em Hüüsmeischterzimmer z'sämme mit ihrem Mann Bretschle, Weckli unn Kakao verkauft het, so war de Herr Meier eigenlich immer präsent. Er het so ä ruhigi Autorität g'haa, dass jeder noch so wilde Racker g'spurt het, sobald er ufftaucht isch.
Nadierlich het er mit uns kei liicht's Lebe g'haa, bii allem, was mir do ine Schüäl ang'stellt hänn. Aber ma het g'merkt, dass er vun Grund uff ä herzensgüäter unn kinderliäber Mensch isch! Au wenn er dir de Balle wegg'numme het, mit dem dü in de Aula rumbolzt hesch: Am nägschde Morge hesch 'ne immer widder bekumme!
Unn nadierlich au sunscht: Hesch Kriid oder ä nejer Schwamm bruucht: De Meier het's g'haa. Wenn ebbis kabütt 'gange isch: De Meier het's repariert. Hesch Stritt mit Größere g'haa: De Meier het sie z'sämme g'schisse.

Ä Zitt lang nooch'em Abi, do hab ich mich mit'em Ralf noch manchmol obends im Scheffel 'troffe, um ä weng in de Aula mit'eme Tennisball uff zwei Betonpfeiler z'erbse (wie verruckt kann ma eigentlich sii, freiwillig in d'Schüäl z'kumme??). Do hämmer dann ab und züe de Meier bii sinnem obendliche Rundgang 'troffe. Unn obwohl er g'wisst het, dass mir do längscht nix mehr z'süache hänn, het er uns nie rüss g'schisse, sondern noch ä Schwätzli mit uns g'halte - Dank' scheen, Herr Meier!

Zur Johrtausendwend' isch dann in Rente 'gange, hab ich g'lese. So manchi Abi-Generation het ihn also schun nimmi erlebt!


Ich bin sicher, er wird 'em Scheffel fehle, meynt
De Bischemer