The Cure in Orange

Im Moment leye mir in Orange in de Provence im Hotelbett unn schaue uff'em Handy "The Cure in Orange". Vorhin hämmer nämlich des Amphitheater ang'schaut, unn als alter Cure-Fan isch's do de Sandra ganz anderscht worre. Dertmols wär die so gern däbii g'sii, un jetzt isch die endlich do!
Morge geht's dann endlich ans Meer, wu mir nooch denne ganze turbulente Däg mol zur Rüäh kümmern werre. 

Ich meld mich dann später widder, verspricht

De Bischemer

Au revoir, Ihr Lieben...

Im Moment hock ich jo mit de ganze Familie noch uff "Zwischestopp" in Oberschopfe. Was au echt scheen isch.
Aber morge. Morge geht's direkt noch'em Üssschloofe unn Frühstücke uff Tour. Mir fahre wytter in Urlaub. Drey Mol dürfe Ihr roote, wohin...

Okay. Dass es nit ganz so schwierig wird git's jetzt ä kleiner Tip - oder wohl ehnder ä Wink mit'em Zaunpfahl:



In dem Sinn: "Bonnes vacances!", crie
Le Bischemer

Toleranz!

Ma kinnt sich jo echt manchmol ibber d'Litt uffrege! Also nit ibber Eych, sondern allg'meyn! Als ob's nur schwarz unn wyss gäb, güät unn schlecht, richtig unn falsch!

Müäß ma denn immer in alle Belange perfekt sii??
Wenn ich versüach, so viel wie möglich mit'em Fahrrad z'fahre, müäß ich dann gliich konsequenterwiis 's Audo (oder zumindescht de Zweitwage) abschaffe??
Wenn ich umweltbewußt bin, müäß ich dann au uff de Autobahn mit höchstens 120 fahre??
Nur will ich Yoga mach unn versäach, uff minni G'sundheit z'achte, müäß ich deshalb gliich zum Vegetarier (oder am beschte zum Veganer) werre??
Wenn ich im eigene Garte G'miäs anbau, müäß ich dann au immer Bio-Lebensmittel kaufe? Oder sogar nur noch Fair Trade??
Derf ich mir die ein, zwei Nespresso-Kaffee in de Woch nimmi gönne, wu die Alu-Deckel doch ökologisch so fragwürdig sinn??
's geht witter mit de Mülltrennung: Därf ich unterwegs kei plastikverpackti Kleinmenge meh kaufe, wu die doch so praktisch sinn??

Unn ibberhaupt: Wenn ich bewußt leb, müäß ich mir dann vun andere sage lehn, was ich besser mache soll? Ich versüach doch au, all die andere ihr eiges Lebe lebe z'lehn, unni jedem gliich minni Weltanschauung uffz'dränge!?
Wie de Alte Fritz schun so scheen g'sayt het: „Jeder soll nach seiner Façon selig werden“!


Des gilt fir Eych, aber bittscheen au fir mich, findet
De Bischemer

Zahnbutzschwämmli

Gege End vun de Grundschüälzitt, do hab ich quasi jedi frey Minüt mit minnem Kumpel Jürgen verbroocht.
'em Jürgen sinni Müdder het dertmols ä Wohnung an kanadischi Soldate vermietet g'haa, so wie viel Lytt in unn um de Lohrer Flugplatz.
Einer vun denne Soldate het im Keller ä großer Karton mit "Zahnbutzschwämmli" z'ruck g'lehn. Wahrschiins vun 'ere neiji G'schäftsidee, die aber nit erfolgriich war.

"Was sinn denn Zahnbutzschwämmli?", frooge Ihr Eych jetzt sicher... Ich versüach's Eych z'erkläre:
Z'erscht ware do Zahnbürschtegriffe in de scheenschte transparente Neonfarbe. Unn do, wu sunscht die Borschte hocke, isch nur ä Plastik-riemli mit'eme Nippel zum feschtklemme g'sii. Uff denne Griff het ma dann ä Schwämmli 'klemmt, was ä weng größer war als ä normaler Bürschtekopf unn üssg'sähne het wie ä g'wellt's Kuchischwämmli. Zahnpasta war in dem Schwämmli schun drin, unn wenn ma's nass g'macht het, dann het's viehmäßig g'schüümt.
Ich weiß, dass ma sich des schwer vorstelle kann, aber wahrschiins isch's deshalb au kei Erfolg worre ;-)

Die Schwämmli sinn schätzungswiis im Hunderterpack verpackt g'sii, etwa so groß wie Tetrapaks. Do däfiir hets entsprechend großi Klappboxe zum Uffhebe gää. Au widder üss Plastik in scheene Farbe. Mit denne Schwämmli hämmer nit viel anfange kinne (vun dem Ziigs hänn sogar d'Auge tränt, so scharf war die Zahnpasta...), aber die Boxe ware ä tolles Spielzeyg! Mir hänn sie fir's 'Chemielabor', als 'Schatztruhe' unn was weiß ich noch alles g'numme!
Ich weiß noch, wie mir ei Mol Schnoogelarve üss unsere Wasserfässer g'fange unn in die Boxe verteilt hänn. Do dämit hämmer dann experimentiert, mit was ma die Larve am beschte kille kann. Vun Wäschmittel ibber Thujazweig' unn Johanniskrüttblüte ("die stinke so stark!") bis zu Altöl üss'em Babba sinnem Einachser hämmer alles Mögliche do nii 'kippt. Aber g'wirkt het fascht nix, sowitt ich mich erinner! Egal, Schwämmli zum butze hämmer jo mehr als g'nüe g'haa :-)


Ä scheeni Zitt war des, räsonniert
De Bischemer

Wuanderscht g'lese(14)

Es isch widder mol an de Zitt, Eych ä fremder Blog vorz'stelle. Diesmol vum "Nuf", was ä italienisch-fränkischi Bloggerin üss Berlin isch. Froge mich bitte nit, was "Das Nuf" bedittet, des hab ich nämlich bisher nit rüsg'funde...

's Nuf jedefalls schriibt ibber 's Lebe mit ihre Kinder, ibber Berlin, 's Internet unn was ihr sunscht so noch iifallt.
Beispielhaft will ich hitt de Artikel ibber YOLO ans Herz lege. Dass YOLO "You only live once" heit, hänn Ihr inzwische wahrschiins schun mit bekumme. Aber wie 's Nuf mol widder dran erinnert, dass es wirklich so isch, des ich richtig güet g'schriibe, find ich!

Ich müäß mir bii dem Thema au an d'eige nas lange, will ich ziemlich oft au z'vernünftig (unn in manche Fäll au z'gizzig) bin. Aber hey, ma lebt nur ei Mol, also sott ma 's au genieße, gell??

In dem Sinn, denke dran! "YOLO" rüäft
De Bischemer

Strohwitwerkalender

Ich bin mol widder fir zehn Dag Strohwitwer, will minni drey zu dem seltsame exotische Bergvolk g'fahre sinn.
Damit ich sie nit zu arg vermiss (oder damit ich sie nit vergiss??) hänn mir die Kinder ä kleiner Strohwitwerkalender bastelt. Also wie ä Adventskalender, aber nur mit zehn Sache.
Jede Dag därf ich jetzt ä Umschlag vun de Schnür abschniide unn ä selberg'molt's Bild, ä Text oder ebbis G'bäschtelt's üsspacke. Däzüe git's noch Smarties oder Gummibärli. Schaue mol, wie kreativ die zwei worre sinn:

Wie ich's au vum Vadderdag kenn, war die Aktion zwar geplant, aber de Termin isch schneller kumme, als sie denkt hänn. Darum sinn die zwei am Samschdig kurzfrischtig im Zimmer verschwunde unn hänn "Speed-Basteln" g'macht. Des Ganze het am Sunndig morge jo fertig sii miän.
Het jo au noch 'klappt, unn so pack ich jetzt jede Morge min G'schenkli üss unn frey mich!

Unn trotzdem isch's scheener, wenn sie do sinn, weiß
De Bischemer

Zivildienschtg'schichte (2)

D'längscht Zitt vun minnem Zivildienstjob hab ich ä blindi, pensionierti Hüüswirtschaftlehrerin betreut. Minni Uffgabe: Koche, mitesse, Medikamente richte unn Büach unn Zittung vorlese. Kei Wohnung butze, kei Pflegedienscht, alles in allem also ä richtig ang'nehm's Lebe!
Allerdings hab ich in denn siebe oder acht Monate fünf Kilo züeg'numme. Was au kei Wunder war. Basse mol uff:

Ang'fange het's so: De erschte Iikaufsplan, wu ich bekumme hab, war: "Bii'm Metzger Lehmann kaufsch drey Schnitzel, ä Pfund Schwiinsbroote, drey Putesteaks Hawaii, ä Pfund Hackfleisch, unn fünf Paar Wienerli...". Vergliichbar üppig war die Lischt au bii de andere Läde!
Am erschte Dag hämmer dann die drey Schnitzel broote, unn do dävun ware zwei-ähalb fir mich! Mit Beylage unn Noochtisch! Zitat: "Iss nur, so viel het jeder Zivi vor Dir au 'gesse!". Obends dann Reschte-esse, plus ä Pärli Wienerli. Die ware jo fir denne Obend geplant unn halte sich nit so lang.
Am zweite Dag dann, Ihr kinne's Eych viellicht denke, ware vun dem Pfund Schwiinsbroote ca. 450 Gramm fir mich! Also widder zweimol esse, plus regulär's Obendesse... Wie au am dritte, vierte unn fünfte Dag!

Ich hab dann minner Vorgänger-Zivi mol g'frogt, wie er so viel esse kann. Do het er nur 'grinst unn g'meynt: "Wenn sie ä Pfund sayt, dann schriib ä halb's Pfund uff, unn wenn sie drey Schnitzel sayt, dann kauf zwei kleini... So macht des jeder vun uns. Aber verroot's nit dinnere Urlaubsvertretung. Die Erfahrung müäß jeder selber mache!"
So hab ich dann also immer nur ä Bruchteil vun dem kauft, was b'stellt war, aber mit denne ganze Pirogge, Torte, Desserts, unn was mir sunscht ibber d'Woche kocht hänn, war's halt doch noch mehr Kalorie, als so ä Zivi widder verbrenne kann...


Unn des het au minner Noochfolger g'lernt, grinst
De Bischemer