Ilwedritsche unn Dilldappe

Hänn Ihr eigentlich schun mol ä Ilwedritsch g'sähne?? Des sin im Badische jo die Fabeltiere, die wu versteckt im Wald unn Feld lebe. Wahrschiins sin die entfernt verwandt mit de Wolpertinger, wobey die letschtere eifach besseri Werbung fir sich g'macht hänn unn deshalb bekannter sinn, glaub ich.
In Siegen, wu ich emol g'wohnt hab, do git's noch ä anderi Art vunn denne Tiere. Dert wohne nämlich die Dilldappe. Verzehle zumindescht die Siegerländer... G'sähne hab ich nämlich in minnene drey Johr im Siegerland nie eins... Ob mich do ebber an de Nas lang führe het welle??
Aber des nur nebebey. Z'ruck zu de Ilwedritsche:
Als Büäbe in Oberschopfe sinn mir jo immer durch's Dorf g'stromert. Unn irgendwann het uns 's Wetzels ihr Büä (der dürft so drey, vier Johr älter sii als ich) emol mitg'numme zur Ilwedritsche-Jagd. 's war noch einer vun sinnenen Kumpels däbii, aber an de Name kann ich mich nimmi erinnere. Was war des spannend für uns jungi Büäbe! Do simmer mit 'eme Kartoffelsack unn Schnür los in d'Felder, um die Viecher z'finde. Aber so intensiv mir au g'süacht hänn, an dem Dag isch uns eifach kei Ilwedritsch ibber de Weg g'rennt. Nur ä üssg'stopft's Exemplar, des hämmer bii 's Wetzels daheim in de Stubb anschaue kinne...

Wie gern hätt ich au so eins g'haa, erinnert sich
De Bischemer

Kinderterrass

Unseri Kinder hänn am Wiinberg jo ä Kletterhüüs, was ich ihne vor zwei Johr mol baut hab. Inzwische nutze sie des au ganz gern, um in Rüäh z'spiele. Aber vor kurzem isch ihne uffg'falle, dass des Hiisli zwar ä Balkon, aber gar kei (ebe-erdigi) Terrass het.
Also hänn sich de Lu unn sinni Kumpels dran g'macht, nääbe de Hütti de Bode ab z'grabe unn ä Terrass z'baue. Direkt am Weg zu de Rebeziilde, die wu an unserem Grundstück lang geht. Also eigentlich direkt an de Durchfahrtsstrooß, um im Bau-Jargon z'bliibe. Aber zum Glück isch die Strooß jo nit so stark befahre! De Winzer mit'em Bulldog kummt do jo im Schnitt nur jedi Woch ei Mol durch, des isch ibberschaubar.
Immer mol widder, wenn's Wetter 's züelosst, sinn die Büäbe jetzt mit Schüüfel un Eimer do hinte am Werk. Grabe de Bode ab, schüüfle ihn in de Eimer unn schlepp denne Eimer dann bii uns in's G'miäs-Beet. Des isch nämlich richtig scheeni, lockeri Garde-Erd do hinte! Sogar die groß, stachelig Wildros, die wu do hinte g'wuchert het, hänn sie inzwische üss'grabe! So langsam müäß ich sogar uffbasse, dass sie mir nit's Beton-Fundament vun dem Hiisi untergrabe.
De nägschde Schritt soll dann wohl ä Bretterbode sii, de Lukas het mich schun g'froogt, ob ich nit ä baar passendi Bretter fir ihn hätt.

Mol sähne, wänn mir uff dere Terrass Kaffee trinke kinne, grinst
De Bischemer

Bii de Biber

Am Fasentsamschdig ware ma bii de Biber unn de Bergwerkgeister. G'nauer G'sayt bii'm Fasentumzug in Biberach.


Richtig scheen, so ä alemannischer Umzug mit viele Hästrägergruppe, Hexe unn andere Narre. Unn des alles mit Blick uff d'Geroldseck!
's Wetter het mit g'spielt, d'Litt ware güät druff, unn uns het's au g'falle. Nur hänn sich d'Sandra unn d'Kinder erscht mol dran g'wähne miän, dass ma do nit "Helau" schreyt, sondern uff's "Narri" vunn de Litt mit "Narro" antwortet...
Aber nachdem d'Lea mol rüssg'funde het, dass sie erscht bii "Narro" ä Gütseli bekummt, do isch dänooch der Narregrüäß wie üss de Pischtol g'schosse kumme!

Echt lernfähig, grinst
De Bischemer

Fasent!

Ich bin jo mo g'spannt! In de ganze Zitt, wu ich jetzt in Mainz bin, also fascht sechzehn Johr, bin ich ibber d'Fasentzitt nimmi in Oberschopfe g'sii! Des schlifft sich nadierlich au im Wortschatz ii: Es isch jo do in Rheinhesse kei Fasent, sondern Fassenacht, unn hit isch nit de schmutzig Dunnerschdig, sondern Altweiber. Narresoome, Häs, Larve unn so Sache git's do jo schun gar nit...!
Aber morge, do fahre ma zum erschte mol ibber Fasent nach Oberschopfe! Mol schaue, was d'Sandra un d'Kinder zu de Stänglihocker, de Lohbachhexe unn 'em Oberschopfener Fasentumzug sage...



Ich wirr's Eych verzehle, verspricht
De Bischemer

Nudelrescht

Wenn ich in unser Vorratskammer schau, dann leye do immer mindestens zwei, drey Päckli Nudle drin. Aber kei volli, sondern immer so ä Rescht, dass es sich eigentlich fir ä Familie-Esse nit lohnt, sie z'koche. Do wird jo grad emol einer dävun satt...
Nadierlich leyt des hauptsächlich dran, dass 500 Gramm unter de Woch, wu ich in de Kantine iss, fir die andere drey eifach z'viel sinn. Unn will mir immer widder mol Abwechslung welle bii de Nudelsorte, git's halt immer die verschiedene ang'fangene Päckli mit Reschte drin. Nur bii Spaghetti, do isch des kei Problem, do kamma jo de Rescht vum alte mit'm Anfang vum neye Päckli z'sämme schmisse, des basst dann schun.
Vun denne andere Nudelsorte wird dann halt immer mol widder "Tutti di Pasta" g'kocht, dann sinn sie weg. Aber es irritiert mich trotzdem immer widder, wenn sich die Tüte uff'em Regal sammle.

Aber solle mer deswege nur noch Spaghetti koche??, froogt sich
De Bischemer

Üssflug zum Lake Tahoe

Vor einige Johr, do hab ich zur Üssbildung emol nooch San Jose (bii San Francisco in Kalifornie) dürfe. Unn wie sich's g'heert (...) hämmer an die ein Woch noch 's Wocheend fir Sightseeing dran g'hängt. Mit de Begründung, dass mir am Määndig noch ä (Alibi-)Treffe mit Kollege in unserem Werk in San Jose üssg'macht hänn...
Mir ware drey jungi Kerli üss Mainz, unn nadierlich hämmer's uns schun unter de Woch güät gehn lehn. Jede Obend uff Tour, d'Gegend unn d'Kneipe ang'schaut, unn morgens mit dicke Auge widder in d'Schulung... ;-)
Am Samschdig simmer dann ganz friäj los, ab zum Lake Tahoe. Es ware vun San Jose üss dreyhundert Kilometer z'fahre, aber des war's wert! Schun ällei die Landschaft am See isch einmalig! Wälder, Berge, unn mittedrin der dunkelblaue See, ma kummt sich vor wie in de Rocky Mountains...


Z'erscht hämmer uns ä Motelzimmer g'süacht, unn dann hänn einer vun de Kollege unn ich uns Mountainbikes üssg'liehe. De dritte war z'füül und het lieber am See rumleye welle. Die Mountainbike-Tour war aber phänomenal scheen, des däd ich sofort widder mache! Nuff uff die Berge, durch dunkli Noodelwälder, unn an jedere Eck ä spektakulärer Blick uff de See. Einmalig!
Obends simmer dann nibber, ibber d'Grenz nooch Nevada. Dert isch jo 's Glücksspiel erlaubt. Ma kummt sich fascht vor wie in Klein Las Vegas, nur dass d'Landschaft drum rum halt viel nordischer isch... Ä weng 'zockt hämmer au, unn 's Nachtlebe abgecheckt. Unser Motelzimmer war jo nit so de Hit, do het's uns nit wirklich hin zoge...
Am Sunndig dann noch ä Rundfahrt um de See mit viele Stopps zum schaue unn fotografiere, unn obends widder z'ruck. Schließlich hämmer am Mändig noch ä Termin in de Firma g'haa, des war schließlich d'Begründung fir d'Verlängerung ibber's Wocheend.

Aber hänge bliibe isch vun dem Dag nimmi viel, erinnert sich
De Bischemer

Spiel mit'm Fiir

Als Büäb hesch uff'em Dorf jo echt ä Traumlebe! Des sieh ich jo allewiil bii unserem Büä, wie der mit denne andere Strolche unterwegs isch unn sich wohl fühlt.
Bii uns war's jo friäjer in Oberschopfe au nit anderscht... Wenn ich dran denk, wie ich mit'em Doni durch d'Felder unn Rebe g'stromert bin, des war echt ä herrlichi Zitt! Es dürft so in de siebte oder achte Klass g'sii sii, do simmer fascht jede Noochmittag mit'em Fahrrad in d'Rebe ("d'Flurbereinigung", wie's bii uns heißt) g'fahre unn hänn in denne steile Rain' die Holderbüsch unn anderi Verstecke erkundet. In einem vun denne Büsch hämmer uns ä regelrechti Hütti 'baut, wu mir uns immer versteckt hänn.
Irgendwann hämmer dann anfange, in denne steile Lehm-Rain Löcher z'buddle unn drin rum z'zündle. Z'erscht hämmer nur ä weng Gras unn kleini Zwiig' verbrennt, aber mit de Zitt sinn unsere "Öfe" immer professioneller worre... tief in de Lehm nii'grabe, mit'ere kabütte Blech-Radkapp als Ofediir abdeckt, unn mit'eme richtig hohe "Kamin" durch de Lehm bis obe nüss uff d'nägscht Rebe-Terrass. Do hämmer dann irgendwänn so ä Höllefiir drin ang'heizt, dass ä Meter witter obbe d'Flamme üss'em Kaminloch rüss g'schlage hänn!
Zum Glück, müäß ma eigentlich sage, isch dann irgendwann einer vun de Winzer uff uns uffmerksam worre unn het uns vertriebe... Wer weiß, was sunscht noch hätt bassiere kinne...

Aber so hämmer wenigschtens nie ä Rain abg'flammt, erinnert sich
De Bischemer

D'Ortenau vun wittem (15)

D'Auberghall isch jo sither langem schun ä feschter Begriff in Oberschopfe.
Aber vor (fascht genau) vierzig Johr, wu mir in d'Aubergstrooß 'zoge sinn, do het ma jo noch nit emol dran denkt, do obbe an dem Berg ä Hall z'baue. Dertmols war des Gebiet jo au noch 's Neybaugebiet vun Oberschopfe, unn d'meischte Litt hänn sogar mit denne Strooßename noch gar nix anfange kinne.
Do isch es dann ab unn züe vorkumme, dass d'Litt bii uns rum g'irrt sinn, will sie eigentlich d'Auerbachstrooß g'süacht hänn, die wu aber am ganz andere End vun Oberschopfe isch. Oder halt au umg'kehrt, dass uns Litt b'süache hänn welle, die dann aber automatisch in de Auerbachstrooß g'landet sinn.
Navi het's dertmols halt noch nit gää... Unn hit isch d'Auberghall jo au vun alle Sytte her güät üssg'schildert, sodass sich eigentlich niemänds mehr verfahre dürft.

Viellicht kumm ich dies' Johr sogar widder mol zum Fiire in d'Auberghall, spekuliert
De Bischemer