D'Anna

Wu ich minner Zivildienscht plant, aber noch studiert hab, do het ä Kumpel vun mir jede Noochmittag vun vier bis sibbe ä dementi Frau in Oberschopfe betreut.
Unn will ich denne ab unn züe b'süacht hab, war schnell klar, dass ich sinner Nachfolger werre will. DREY Stunde am Dag schaffe, besser geht's jo nit!
Unn die drey Stunde am Dag ware au noch ziemlich liicht rum z'bringe, im Vergliich mit andere Zivi-Jobs, die ich so kenne g'leert hab:

Die Frau war bii alle nur als d'Anna bekannt, unn sie isch au vun alle Zivis 'duzt worre. Ich weiß noch, wie ich sie am Anfang g'siezt hab, aber noochdem sie mich zum x-te Mol g'frogt het: "Meynsch Dü mich??", do bin ich dann au bii'm familiäre "Anna" g'landet.
Aber de Ehemann, der war ziemlich förmlich unn isch selbstverständlich g'siezt worre. Er war au noch fit im Kopf, unn immer mol widder het er gern mit mir Schach g'spielt in denne drey Stunde Arbeitszitt. Aber nur so lang, bis ich dann irgendwänn so viel Spielpraxis g'haa hab, dass er nimmi g'wunne het. Dann war's vorbey...
Ansunschte (unn eigentlich vordringlich) hab ich nadierlich d'Anna g'füttert unn zum trinke animiert, ab unn züe "mobilisiert" (ich bin also mit ihr rumg'loffe, so güät's noch gange isch), unn hab sie obends ins Bett broocht. Des war minni ganz Uffgab fir de Dag.
Am scheenschte war's, wu mir noch Spaziergängli im Garde hänn mache kinne, aber mit de Zitt het sie körperlich eifach z'arg abbaut, unn so isch sie irgendwänn gar nimmi üss de Wohnung nüss kumme.

Leider isch der Ehemann dann ä baar Monat später g'storbe, unn die Frau isch in's Pflegeheim kumme. Ällei het die nämlich nit daheim bliibe kinne. Vor allem, will bii ihre die Demenz au immer schlimmer worre isch. Am Anfang het sie noch vieli "helli" Momente g'haa, wu sie ansprechbar unn luschtig war wie ä klein's Kind. Aber mit de Zitt sinn die Momente immer seltener worre, unn irgendwänn isch sie üss ihrem "Nebel" gar nimmi ufftaucht.

Ich kann uns alle nur wünsche, dass mir so lang wie möglich klar im Kopf bliibe!


Darum: Genieße 's Lebe, so lang's geht, appelliert
De Bischemer

Bestande!

Sither'eme halbe Johr hab ich uff minni Projektmanager-Zertifizierung g'leert. Hab viel g'lese, mich jedi Woch mit zwei Kollege zum Lerne 'troffe, unn wenn ich emol ä Woch nix g'macht hab, dann hab ich schun ä schlecht's G'wisse g'haa.
In den letschte drey, vier Woche hab ich mich dann uff Teschtfrooge konzentriert, will ma in derre Prüfung 200 Frooge in vier Stunde beantworte müäß.
Finanze, Kommunikation, Verträg, Zittplan, Qualität, Risiko, unn, unn, unn. Unn des alles uff Englisch! Irgendwänn raucht einem echt de Kopf.

Geschtern war dann die Prüfung. Mit minnere Vorbereitung war ich ziemlich zuversichtlich, dass ich bestehe wirr, aber ä gewissi Uffregung bliibt nadierlich immer.
Wu ich dann aber in Eschborn an dem Computer g'hockt bin unn die erschte zwanzig, drissig Frooge beantwortet g'haa hab, do bin ich ganz rühig worre, will alles nooch Plan g'loffe isch. Genau so, wie ich's erwartet hab.
Lang vor de Zitt war ich fertig. Aber wu ich dann denne Knopf "End Exam" druckt hab, do het mir's Herz dann doch bis zum Hals g'schlage! Bevor ma's Ergebnis 'zeigt bekummt müäß ma noch ä Umfroog zu de Prüfung beantworte (wer het in derre Situation do däfiir denn de Nerv??), bevor dann endlich "Congratulations, you passed!" anzeigt wird.

UNN DANN ISCH MIR DE STEIN VUM HERZE 'PLUMPST!

Hit morge hab ich dann gliich die volle Ordner mit'em Lernstoff in de Schrank iig'schlosse unn des Thema abg'hakt. Aber was ich mich froog: Was soll ich jetzt mit derre ganze freye Zitt anfange??
(Bevor Ihr mir jetzt irgendwelchi Uffgabe züeschiebe: Es gibt g'nüe z'düe, ich wirr mich schun beschäftige...!)


Aber z'erscht genieß ich mol die "nej Freiheit", strahlt
De Bischemer

Headbänger in de Arche

Minni Lieblingsdäg in de Arche ware jo Mittwoch (Oldies) unn Samschdig (Rock unn Pop). Aber ganz selte het sich's au troffe, dass mir am Dunnerschdig in d'Arche g'fahre sinn. Des war de Heavy Metal-Dag.

ich bin zwar nit de gröschte Heavy Metal-Fan, aber so ä Obend mit Lärm unn "Schwermetallschwerpunkt" kann ich ab unn züe schun vertrage.
Was mich aber g'stört het am Arche-Dunnerschdig: Die Danzfläch war quasi ä einzigi Luftgitarr-Showbühni, unn allenorts sinn d'Hoor vun denne langhoorige Zottels g'floge.

Ich bin jo extrem tolerant, was Müssigg'schmack, Üssdrucksforme unn Tanzstil angeht. Aber wenn MICH d'Müssig mitrisst, dann müäß ich zapple, egal, was anderi mache. Unn do isch de Konflikt losgange:
Ich hab zappelt, unn die andere sinn bucklig rumg'stande unn hänn durch d'Luft g'schrubbt, während sie ihre Matte üssg'schüttelt hänn. Unn fir beides het de Platz irgendwie nit g'reicht.
Klar, dass ma sich do au mol in d'Quere kumme isch. Aber dass mir dann einer vun denne Headbänger quasi noch Schläg androht hett, wenn ich ihm noch emol z'nood kumm, des het mich dann doch ziemlich g'stört! Mir sinn doch schließlich alles Rocker unn kei Modern Talking-Hörer, oder???

Ich hab mir dann nadierlich ä anderi Eck vun de Danzfläch zum danze g'süacht, aber sogar hitt noch kinnt ich de Kopf schittle bii so viel Mimosetum!

Entsprechend selte bin ich dann am Dunnerschdig dert g'sii, erinnert sich
De Bischemer

Bäckernoochhilfe

Als Zivi hab ich sogar mol Noochhilfe gää:
Wu ich Zivi g'macht hab, do hab ich jo schun fünf Semester Ingenieursstudium hinter mir g'haa. Entsprechend het mir unseri Cheffin züetraut, dass ich ebbis vun Mathe versteh.
Also het sie mich ii'teilt zu Mathe-Noochhilfe fir ä Bäckerlehrling. Der war, sage mir mol, lernschwach, unn het Hilfe bruucht bii'm Fachrechne fir d'Abschlussprüfung.

So hab ich mich eimol die Woch noochmittags (wenn sinni Frühschicht rum war) mit ihm hing'setzt, hab süße Stückli 'gesse, die er üss sinnere Bäckerey mitbroocht het, unn hab mit ihm Mathe g'übt. Es war zwar nit alles uff'em Niveau vun'eme eifache Dreisatz, aber sowitt ich mich erinnnere kann isch's ibber's Prozentrechne nit wirklich nüss gange:
"Wie viel Deig bruucht ma fir wie viel Brote?", "Wie viel koschte die Zutate für soundsoviel Weckli?", "Wieviel verdient ä Bäcker bii dem un dem Stundelohn im Monat?" - so oder so ähnlich sinn die Frooge halt g'sii.

Trotzdem het der Kerli mit denne Uffgabe sinni liäbi Not g'haa ((unn entsprechend ich au mit ihm). Aber mit de Zitt hab ich ihm sinni Angscht vor Mathe g'numme unn ihm Tips gää, wie er die Uffgabe am beschte angeht. Unn was soll ich Eych sage: Er het die Prüfung mit Bravour b'stande!


Des war's dann halt leider au mit de koschtelose süße Stückli fir mich, seufzt
De Bischemer

Pavlov's Dog

Ich kann mich noch g'nau erinnere, wänn ich zum erschte Mol d'Müssig vun "Pavlov's Dog" g'heert hab:

Nooch'em Abitur bin ich mit'em Fahrrad nooch Cuxhaven an d'Nordsee g'fahre, unn dert hab ich ä baar Dag lang bii de Familie vun'ere Klassekameradin g'lebt.
Unn ebbe die Klassekameradin war dertmols uff'em "Pavlov's Dog"-Trip. Denne ihri erscht LP, unn b'sunders der Ohrwurm "Julia", isch bii ihre quasi Dag unn Nacht g'loffe.
Ich weiß noch genau, wie mich die Stimm vun dem Sänger fasziniert het. 's het jo immer widder Gerüchte gää, dass er die hohe Tön durch's Inhaliere vun Helium hii kriegt, aber nooch einigem Recherchiere im Internet kann ich sage, dass des nit stimmt. Die Stimm isch "echt"! Ma kann nämlich die Grupp au "live" sähne, unn spätestens des klärt die Froog dann ein fir alli Mol.

Gliich wu ich nooch dem Urlaub widder daheim war, do hab ich mir die LP nadierlich selber kauft. 's het lang düürt, bis ich mich an dere b'sundere Müssig satt g'heert g'haa hab, unn au hitt heer ich ab unn züe noch gern nii.

Ach so: Wer noch nie ebbis von dere Grupp g'heert het, der schaut unn heert am beschte mol do nii:



Viel Spaß wünscht Eych
De Bischemer

Wuanderscht g'lese (15)

Wenn Eych mol widder langwiilig isch, oder Ihr gern mol widder Zitt im Internet verliere welle, dann kann ich Eych de Skizzenblog ans Herz lege.
Nit nur, will de Claus Ast quasi direkt in de Noochberschaft vun mir (in Nierstein) lebt. Sondern b'sunders, will ma bii sinnene Skizze in dem Blog beliebig viel Zitt verbringe kann, unni dass es einem langwiilig wird.

Falls die Zeichnunge im Skizzenblog nit reiche, dann het de Claus Ast sogar noch zu andere Ideeä verlinkt. Schaue Eych nur an, was Morgenhase und Morgenkater jede Dag so produziere - do kriege Ihr alles Wichtige mit, was im Internet so diskutiert wird (oder zumindescht diskutiert werre sott...).

Viel Spaß bii'm Stöbere wünscht Eych
De Bischemer

Fahrt uffnemme

Fascht drey Woche war ich jetzt in Urlaub, unn wie so oft war die Zitt voll'packt mit Erlebnisse!
Dass mir ibber zweiähalbdausend Kilometer g'fahre sinn isch nur ei Zeiche däfiir, dass viel bassiert isch. Mir hänn jo au ball ä Dutzend Statione g'macht in derre Zitt...

Vum Europapark nimm ich mit, dass ich eifach kei Achterbahn-Fan bin. Unn ä ganzi Stund fir de "Wodan" z'warte, des lohnt sich fir mich schun zweimol nit.
Lyon hab ich jo schun 'kennt, aber am End bliibt hauptsächlich de Verkehrsstau bii de Umfahrung im Kopf.
's Paddle uff de Ardèche war echt genial. Wenn d'Kinder größer sinn, dann miän ma mol d'ganz Strecke abfahre, glaub ich. Aber d'Anfahrt ibber die ganze Berg het schier kei End g'numme!
Orange isch wirklich ä Synonym fir Verkehrschaos, wie minni französisch Kollegin vorherg'sayt het. Aber zum Wandere git's scheeni Berge in de Nähdi!
Avignon unn de Papstpalast kann ma schnell abhooke, aber de Pont du Gard isch unn bliibt ä Sensation! Jedes Mol widder!
Mittelmeer geht immer, unn mit Grau du Roi hämmer sicher eins vun de "normalschte" Städtli dert erwischt. Mit viel z'erlebe unn z'schaue im Umland.
D'Camargue isch eifach nur scheen, scheen, scheen!
Wenn ma üss Südfrankrich kummt unn in Lothringe ibbernachtet, dann isch des ä regelrechter Kultur- unn Naturschock! Alles griän, frisch unn ländlich. Unn irgendwie fascht wie daheim. Unn Nancy isch allemol ä Reise wert.
D'Völklinger Hütte war, noch mehr als ich denke hab, ä Höhepunkt am End vun dem Urlaub. Was fir ä beeindruckendi Industriekulisse! Wenn ihr irgendwänn in's Saarland kumme, dann schaue 's Eych an. Unbedingt!

Unn jetzt? Luft hole, widder in Tritt kumme, Fahrt uffnemme unn de Alltag widder angehn. Unn möglichscht lang vum Urlaub zehre!

Des sollt bii dem intensive Urlaub kei Problem sii, glaubt
De Bischemer

De letschte Urlaubsdag

Geschtern war unser letschter Urlaubsdag am Mittelmeer. Hit simmer widder uff'em Heimweg.

Aber wie so oft isch de letschte Urlaubsdag vollpackt g'sii mit Sache, die ma unbedingt noch (oder noch emol) mache hänn welle: Am Lieblingsstrand ä Sandburg baue, Churros esse, Sonneuntergang am Leuchtturm fotografiere, am Meer jogge, Rosé trinke, Muschle esse, Proviant fir d' Fahrt iikaufe, ä letschtes Mol im Meer schwimme, unn, unn, unn...!

Unn wie so oft hämmer widder nit alles g'schafft. Aber mir sinn jo schließlich au im Urlaub, unn do därf ma sich jo au ä weng hänge lehn, gell?

Unn ball het uns de Alldag widder, sinniert
De Bischemer