Montag, 19. August 2013

's Lese, 's Alter unn 's Ego

Okay, ich hab mich lang dägege g'wehrt..
Genau g'numme het's schun ang'fange, wu ich vierzig worre bin. Des isch angeblich au de Termin, wu's statistisch bii de meischte vun uns los geht...
Dertmols hab ich 's erschte Mol bemerkt, dass ich so ganz kleini Büachstabe, wie sie zum Beispiel uff elektronische Bauteile druff stehn, nimmi richtig lese kann.

Friäjer, do hab ich so Sache dann eifach ganz nohd vor's G'sicht g'hebt, unn uff die baar Zentimeter Entfernung hab ich jedi noch so klei' Schrift entziffere kinne. Aber uff eimol ware 's halt kei zehn, sondern fuffzehn, unn später sogar zwanzig Zentimeter, die ich 'bruucht hab, damit ich ibberhaupt noch ebbis hab lese 'kinne.
Des Güete isch, dass ich zumindescht ä Büach immer noch halbwegs anständig lese kann. Es isch noch nit so witt, dass ich minni (richtig lange) Ärm üssstrecke müäß, damit ich scharf sieh. Aber grad obends, wenn 's schun ä weng dunkel wird, dann strengt 's Lese echt an! Inzwische isch es sogar so witt, dass ich manchmol gar kei Luscht meh hab, obends im Bett noch ebbis z'lese. Oder wie kürzlich, wuu ich an de alte Märklin-Iisebahn die klein Feder hab repariere welle... Unn Lupe war des eifach nimmi drin.
Fir mich isch des irgendwie au ä Froog vum Ego, müäß ich züe gää. Minn ganzen Lebe lang hab ich perfekti Auge g'haa, unn b'sunders in de Ferne hab ich immer g'sähne wie e Adler! Okay, des het sich zum Glück au nit verändert. Aber ä Brill? Mit so ebbis hab ich mich min ganzes Lebe lang nie beschäftige miän...

Jetzt aber bin ich ibber minner Schatte g'sprunge! De "Discounter des Vertrauens" het hitt Lesebrille im Angebot g'haa, unn do hab ich mir tatsächlich 's erschte mol im Lebe ä Brill g'kauft! (Sunnebrille unn Sportbrille zähl ich jetzt nadierlich nit mit...)
Ich bin jo mol g'spannt, wie der Effekt bii'm Lese sii wird! Irgendwie frey ich mich schun druff, hit obend des Büach vum Nachttisch z'schnappe, d'Brill uff z'setze unn z'lese!

Ich werr Eych berichte, wie's war, verspricht
De Bischemer


Noochtrag (zwei Dag später):
Was ä Unterschied! Mit Brill fühlt ma sich jo tatsächlich widder wie ä Mensch! Nit nur 's lese, sondern au 's bäschtle geht widder ganz anderscht vun de Hand! Unn d'Ohrringli krieg ich widder unni G'fahr für Leib unn Läbe iig'fädelt (bii de Le, nit bii mir...)!
Also: 's het sich g'lohnt!

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